Entscheidungsprozesse sind ein grundlegender Bestandteil der alltäglichen Praktiken des Arbeitens und Organisierens. In der polizeilichen Arbeit werden Entscheidungen aber nicht als Entscheidungen thematisiert, sondern zugunsten einer Betonung des kollegialen Miteinanders und der Gleichrangigkeit aller Beteiligten zum Verschwinden gebracht: Werden Entscheidungen von Führungskräften getroffen, wird das als Übernehmen von Verantwortung gefasst, als Bestandteil der Ermittlungsarbeit gehen die Tatsache und der Vorgang des Entscheidens in der kollegialen Zusammenarbeit auf. Die vorliegende Fallanalyse zeigt exemplarisch, wie Entscheidungen im Kontext der Organisation Polizei getroffen werden und diskutiert, welches Verständnis von Entscheidung und Polizei damit verbunden ist. Damit möchte sie einen Beitrag zu einer empirisch orientierten Polizeiforschung leisten und zeigen, dass Entscheidungen interaktiv und kommunikativ zustande kommen. Schlüsselwörter: Empirische Polizeiforschung, polizeiliche Ermittlungsarbeit, Entscheidungen, KommunikationDecision processes are deeply embedded in the ongoing daily practices of working and organizing. In police work, however, they are not mentioned as such: as element of management, decision making is labelled as the taking on of responsibility, as element of crime pursuing it vanishes in the practices of the cooperating of apparently equally positioned colleagues. The presented case study shows how decisions are being made in the context of police work and discusses the theoretical conceptualisation of decision making and police organization. The aim is to contribute to an empirically interested police research and to demonstrate the interactive and communicative character of organizational decision making. Keywords: empirical police studies, decision making in police work, communication
Abonnement Kriminologisches Journal „Aber das spricht man