Bei alleinerziehenden Müttern kleiner Kinder kann es zu einer Vielzahl an Belastungen kommen. Für eine passgenaue Unterstützung wird mehr Wissen darüber benötigt, wie die Frauen selbst auf ihre Lebenslage blicken und welche Unterstützungsbedarfe entstehen können. Hierfür werden qualitative Daten aus der Erreichbarkeitsstudie des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen ausgewertet, die 123 Tiefeninterviews mit Müttern kleiner Kinder umfasst, darunter 29 alleinerziehende Mütter. Die Ergebnisse zeigen, dass die Frauen über Unterstützungsbedarfe in grundlegenden Bereichen (Finanzen, Kinderbetreuung, Berufstätigkeit) hinaus, Beratung zu Familienthemen (spezifisch für ihre Lebenssituation) und Austausch mit anderen (alleinerziehenden) Müttern wünschen. Universelle (Gruppen-)Angebote erfüllen diese Bedarfe jedoch oftmals nicht und können Ausgrenzungs- und Stigmatisierungserfahrungen begünstigen. Um die Erreichbarkeit alleinerziehender Mütter für niedrigschwellige (Gruppen-)Angebote zu erhöhen, ist es wichtig, die Angebote zielgruppenspezifisch zuzuschneiden. Der damit einhergehenden Stigmatisierungsgefahr kann durch eine stigma-, bedarfs- und zielgruppensensible Ansprache und Haltung der Fachkräfte entgegengewirkt werden. Ansatzpunkte für eine bedarfsgerechte Angebotsgestaltung werden abgeleitet.
Sozialisation „Es ist halt ein ganz anderes Leben, was man