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Sprache | Multikulturelles Forum e.V.

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Bedeutung von Sprache Sprache ist als grundlegendes Verständigungsmittel die Basis der alltäglichen Kommunikation. Ihre Beherrschung umfasst die vier Fertigkeiten Hören Sprechen Lesen und Schreiben. Die Ausprägung, in welcher diese Sprachfertigkeiten beherrscht werden, lässt sich – angelehnt an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) – in sechs Stufen angeben: A1 (als niedrigste Stufe), A2, B1, B2, C1 und C2 (als höchste Stufe) der Sprachkompetenz. In einer stark schriftkulturell geprägten Gesellschaft wie der deutschen kommt der Beherrschung der Schriftsprache – also dem Lesen und Schreiben – eine entscheidende Bedeutung zu. Zugleich wird im realen Alltag nicht allein eine Sprache gesprochen. Die Sprachenvielfalt auch hierzulande nimmt zu. So werden in deutschen Ballungsräumen weit mehr als 100 Sprachen gesprochen. Rund ein Drittel aller Grundschüler wachsen dort mehrsprachig, also mit Deutsch und einer weiteren Sprache auf (vgl. Schröder, 2007). Sprache und Teilhabe Wer an der Gesellschaft teilhaben will, muss ihre Sprachen sprechen. Um Zugang zu Bildungsmöglichkeiten, zum Arbeitsmarkt, zu Einkommen, zu sozialen Kontakten oder zu gesellschaftlicher Anerkennung bekommen zu können, ist die Beherrschung der Sprache Voraussetzung. Ebenso werden Zuschreibungen wie Identität, Zugehörigkeit, Fremdheit, Abgrenzungen oder Diskriminierungen an die Sprachkompetenz geknüpft. Im Prozess der Integration nimmt die Sprachbeherrschung daher eine Schlüsselrolle ein. Beispiel: Arbeitsmarkt Das zeigt sich bspw. in den Chancen, eine Beschäftigung zu finden, aber vor allem auch ein höheres Einkommen zu erzielen und eine Position zu erreichen, die der eigenen Ausbildung entspricht. Diese sind umso höher, je ausgeprägter die eigenen Sprachkompetenzen sind. Wenn die Sprachbeherrschung eingeschränkt ist, ist es schwieriger, vorhandene eigene Kenntnisse und Berufserfahrungen tatsächlich nutzen zu können. Dieses wird zusätzlich erschwert, wenn die Verwendbarkeit der eigenen Herkunftssprache auf dem Arbeitsmarkt sehr gering ist, wenn in einer Berufsbranche oder für eine bestimmte Tätigkeit Verständigung und Absprachen in hohem Maße vorausgesetzt werden oder wenn die erforderlichen Sprachkenntnisse sehr spezifisch sind. Sprache als Bewertungsmaßstab Die Sprachkompetenz wird als Bewertungsmaßstab herangezogen zur Einschätzung des Erfolgs der Teilnahme an einem Integrationskurs bzw. des individuellen Integrationsprozesses insgesamt oder sogar der vermeintlichen Stärke der Integrationswilligkeit. Sprache wird zur Voraussetzung für rechtliche Vergünstigungen oder Sanktionen gemacht. Die rechtliche Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationskursen für Neuzuwandernde oder der Nachweis von Sprachkenntnissen für nachziehende Ehegatten wird mit der zentralen Rolle der Sprache im Integrationsprozess rechtfertigt. Vorteil: Mehrsprachigkeit Welche Perspektive wird zugrunde gelegt? Sieht man eher Defizite, Hindernisse und mögliche Konflikte in einer nicht ausreichenden Sprachbeherrschung? Oder richtet man den Blick stärker auf Potenziale, Chancen und eine mögliche Bereicherung und Innovation, die Mehrsprachigkeit mit sich bringt? Sprachliche Vielfalt und Mehrsprachigkeit können – ähnlich wie kulturelle Vielfalt insgesamt – kreative und zukunftsweisende Anregungen und interkulturellen Austausch in Gang setzen. Das gilt sowohl für den Arbeitsmarkt als auch übergreifend für die gesamte Gesellschaft. Sprachförderung beim Multikulturellen Forum Damit eine Sprache erfolgreich erlernt werden kann, bedarf es u.a. geeigneter Lernangebote und einer engagierten Unterstützung. Das Multikulturelle Forum hat von seinen Gründungstagen an Sprache vermittelt und sich heute zu einem wichtigen Sprachkursträger mit einem sehr differenzierten Angebot in der Region entwickelt. Wichtig war von Anfang an, Sprache dort zu unterrichten, wo die Menschen leben und wo sie sie brauchen – also in Migrantenorganisationen, im Stadtteil, in Familienzentren oder Schulen. Sprachkurse werden niedrigschwellig gehalten und mit engagierten und qualifizierten Lehrkräften angeboten. Die Kursangebote sind in der Regel auf die konkrete alltagspraktische oder die berufliche Verwendbarkeit ausgelegt. Auch die Muttersprache fördernde Sprachangebote sowie unterstützende Beratungen in der Muttersprache werden durchgeführt, um so das Lernen der Zweitsprache zu erleichtern. Überhaupt sind die Sprachangebote nicht isoliert, sondern ganzheitlich in die Angebotspalette eingebunden – angefangen von Gesprächskreisen, die an Sprachkurse heranführen, über vielfältige Sprachlernangebote wie Integrationskurse, berufsbezogene Sprachkurse oder prüfungsvorbereitende Intensivkurse wie auch ergänzende Zuwanderungs- oder Bildungsberatung bis hin zu arbeitsmarktbezogenen Angeboten wie Praktika oder Betriebsbesichtigungen während oder im Anschluss an die Sprachvermittlung.   Quelle Schröder, Christoph, Integration und Sprache, Bonn 2007.
Es gibt Kurse, die eher der beruflichen Orientierung dienen aber auch solche, die

Migrationshintergrund | Multikulturelles Forum e.V.

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Definition von Migrationshintergrund Nach der Definition des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hat eine Person dann einen Migrationshintergrund, „wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist.“ Damit umfasst die Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer*innen, Eingebürgerte und (Spät-)Aussiedler*innen. Auch in Deutschland geborene Deutsche haben einen Migrationshintergrund, sofern mindestens eines ihrer Elternteile Ausländer*innen, Eingebürgerte oder Spätaussiedler*innen sind. In der darauffolgenden Generation spricht man dann offiziell nicht mehr von einem Migrationshintergrund (vgl. Stat. Bundesamt, 2017a). Migrationsanteile in Deutschland Gemäß dieser Definition hat fast jede*r Vierte in Deutschland einen Migrationshintergrund. Etwa die Hälfte von ihnen ist Ausländer*in, gut zwei Drittel hat eigene Migrationserfahrung. Mehr als zwei Drittel aller Menschen mit Migrationshintergrund hat Wurzeln im europäischen Ausland. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts suggerieren einen zukünftig stetigen Anstieg an Menschen mit Migrationshintergrund, erfüllen doch fast 40 Prozent aller in Deutschland lebenden Kinder unter fünf Jahren die oben genannten Kriterien (vgl. Stat. Bundesamt, 2017b). Problematischer Begriff Mit dem Begriff ist die problematische Trennung in Wir und die anderen verbunden, die zu Spaltung, Stigmatisierung und Abgrenzung innerhalb einer Bevölkerung führen und bei den Betroffenen ein Gefühl der Nicht-Zugehörigkeit zur (Mehrheits-)Gesellschaft verstärken kann. Somit trägt der Begriff nicht unbedingt zum gesellschaftlichen Zusammenwachsen bzw. Miteinander verschiedener kultureller Hintergründe bei. Darüber hinaus impliziert der Begriff eine weitgehend homogene Gruppe von Menschen, die in der Realität vollkommen vielfältig ist, und das nicht nur bezogen auf ihre kulturellen Einflüsse und Wertvorstellungen, sondern auch hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Stellung in der Gesellschaft (Bildung, Einkommen, Berufs- und Wohnsituation u.v.a.). Ihr (kleinster) gemeinsamer Nenner besteht zugespitzt formuliert lediglich darin, nicht „uneingeschränkt“ deutsch zu sein. Begriffsegitimierung Damit stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Begrifflichkeit, die sich am ehesten aus sozialwissenschaftlicher Perspektive erklären lässt. Spätestens seit den 80er Jahren stellte die Forschung individuelle Probleme und strukturelle Benachteiligungen bei den so genannten Gastarbeiter*innen und ihren Familien fest, etwa im Bereich der Bildung, des Arbeitsmarktes oder der sozialen Teilhabe. Forderungen nach entsprechenden Fördermaßnahmen speziell für Ausländer*innen wurden laut. Vergleichbare Problemlagen tauchten jedoch auch noch in der in Deutschland geborenen Nachfolgegeneration sowie bei Zugewanderten mit deutscher Staatsangehörigkeit (z.B. Aussiedler*innen) auf, sodass das Merkmal „Ausländer*in“ zugunsten der Wortneuschöpfung „Menschen mit Migrationshintergrund“ aufgegeben wurde. Aus förderpolitischer Perspektive kann es also durchaus Sinn ergeben, Menschen mit Migrationshintergrund als besondere Zielgruppe zu definieren und spezifische Hilfsangebote für diese Gruppe zu konzipieren. Deshalb beansprucht der Begriff gerade in der Sozialen Arbeit bis heute eine Daseinsberechtigung. Positivierung Inzwischen hat sich das Merkmal „Migrationshintergrund“ im Lichte zunehmender Globalisierung auf dem Arbeitsmarkt teilweise sogar als positiver Faktor herauskristallisiert. Immer mehr Arbeitgeber assoziieren damit nämlich zusätzliche Soft-Skills wie Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenzen oder Problemlösungskreativität. Diese positive Entwicklung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Menschen mit Migrationshintergrund in wichtigen gesellschaftlichen Teilbereichen nach wie vor nicht angemessen teilhaben. (vgl. Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, 2016). „Migrationshintergrund“ beim Multikulturellen Forum Auch das Multikulturelle Forum betrachtet den Begriff aufgrund seiner ausgrenzenden Eigenschaft durchaus skeptisch. Seine Angebote richten sich grundsätzlich an alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Nationalität oder ethnischer Herkunft. Eine Differenzierung zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund widerspräche den Grundsätzen des Vereins, das kulturelle Verschiedenheit als Bereicherung versteht und sich für das Miteinander von Kulturen und Menschen in einer von Respekt und gegenseitiger Akzeptanz geprägten Gesellschaft mit gleichen Rechten, Pflichten und Chancen für alle einsetzt. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass zur Sicherstellung von Chancengleichheit und gleichberechtigter Teilhabe jene Menschen besonders in den Fokus genommen werden müssen, die gegenwärtig noch vielerlei Benachteiligungen ausgesetzt sind. So richten sich Integrationskurse und berufsbezogene Deutschkurse explizit an Menschen mit Migrationshintergrund, um ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern. Durch migrationssensible Maßnahmen möchte es die gesellschaftliche Teilhabe am Arbeitsmarkt zu erhöhen. Hinzu kommen zielgruppenspezifische Angebote (z.B. für geflüchtete Frauen oder Mütter mit Migrationshintergrund), die durch passgenaue Qualifizierung und Beratung insbesondere die Erwerbsintegration dieser Bevölkerungsgruppen fördern.   Quellen Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration (2016): Teilhabe, Chancengleichheit und Rechtsentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft Deutschland. 11. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Berlin. Statistisches Bundesamt (2017a): Fachserie 1, Reihe 2.2 Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Bevölkerung mit Migrationshintergrund, Ergebnisse des Mikrozensus, Wiesbaden. Statistisches Bundesamt (2017b): Mikrozensus – Bevölkerung mit Migrationshintergrund, abgerufen bei der Bundeszentrale für politische Bildung, 26.9.2018
Unser erfolgreiches Empowerment-Projekt im Rahmen von „Jugend Stärken im Quartier“ gibt

Beratung | Multikulturelles Forum e.V.

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Beratung findet in den unterschiedlichsten Lebenssituationen und Kontexten statt. Ziel ist, gemeinsam mit den Ratsuchenden Orientierungs- und Entscheidungshilfen zu erarbeiten. Freiwillig – vertraulich – transparent Im Fokus der Beratung stehen ein ressourcenorientiertes Vorgehen, eine offene Kommunikation auf Augenhöhe und ein respektvoller Umgang. Abzugrenzen ist Beratung im professionellen Sinne von therapeutischen Ansätzen und Belehrungen gegenüber den Ratsuchenden. Beratung beruht auf Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und Transparenz und kann sowohl vorbeugend als auch eingreifend erfolgen. Das Handeln der Ratsuchenden bleibt während des gesamten Beratungsprozesses über selbstbestimmt. Beratung im Arbeitsalltag Während Freiwilligkeit ein wichtiger Aspekt innerhalb des Beratungsprozesses ist, stellt sich in der täglichen Beratungspraxis genau dies mitunter als erschwerend dar, da der Beratungsprozess häufig durch außenstehende Institutionen – bspw. Jobcenter oder Arbeitsagenturen – initiiert wird. An dieser Stelle treffen unterschiedliche Intentionen und Wahrnehmungen von Notwendigkeiten zusammen. Zuerst müssen diese gegeneinander abgewogen und vermeintliche Widersprüchlichkeiten aufgebrochen werden. Beratung und Selbstbestimmung Ebenso wichtig ist es, innerhalb des Beratungsprozesses herauszustellen, dass die Beratenden nicht die Entscheidung für die Ratsuchenden treffen, sondern lediglich Möglichkeiten und Alternativen aufzeigen können. Im Idealfall dient die Beratung der Informationsvermittlung, der Entscheidungsfindung und/oder dem Ausbau der Handlungskompetenz. Eine vermeintliche „Beratungsresistenz“ der Ratsuchenden muss daher vor diesem Hintergrund auch als Entscheidung gegen erarbeitete Handlungsoptionen und als eine selbstbestimmte Entscheidung verstanden werden. Einflussfaktoren auf die Beratung Beratung als professionelle Unterstützungsform wird zudem von inneren (persönlichen) und von äußeren Faktoren beeinflusst, die sich gegenseitig sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können. Als äußere Faktoren sind hier beispielsweise Zugänglichkeit zum Beratungsangebot sowie ggf. zu beachtende Zugangsvoraussetzungen zu nennen. Motivation, die Bereitschaft Unterstützungsangebote anzunehmen, Vertraulichkeit, Vertrauen, aber auch sprachliche Kompetenzen stehen beispielhaft für persönliche Faktoren. Diese stehen innerhalb des Beratungsprozesses in Interaktion und Wechselwirkung untereinander, aber auch zu den äußeren Faktoren. Ein gelungener Beratungsprozess muss also all diese Bedingungen miteinander verknüpfen und in Einklang bringen bzw. ihnen gegenüber Rechnung tragen und wertschätzend und empathisch den Ratsuchenden gegenüber gestaltet werden. Beratungsansatz beim Multikulturellen Forum: Um eine erfolgreiche, nachhaltige und im Sinne der Ratsuchenden gestaltete Beratung umzusetzen, verfolgt das Multikulturelle Forum einen ganzheitlichen und lebensweltorientierten Ansatz. Schwerpunkte des auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnittenen Beratungsangebotes sind: Migrationsberatung Flüchtlingsberatung Erwerbslosenberatung Beratung zur beruflichen Entwicklung Darüber hinaus verfügt das Multikulturelle Forum über weitere Beratungsformate mit arbeitsmarkt- oder präventionspolitischer Ausrichtung. Das Beraterteam verfügt über aktuelles, spezifisches Wissen, bildet sich regelmäßig fort und nutzt die bestehenden Netzwerke. Die Beratung im Multikulturellen Forum zeichnet sich aus durch Zeit, Raum, Interesse, Humor und Empathie für die Beratungskund*innen. Im Blick bleibt stets, mögliche Hemmschwellen und Barrieren – sprachliche wie andere – niedrig zu halten und den Ratsuchenden sehr unterschiedlicher Herkunft den Zugang zum Beratungsangebot zu ermöglichen. Das gelingt bspw. durch den Einsatz muttersprachlicher Berater*innen, die Unterstützung durch ein mehrsprachiges Team und durch interkulturell geschultes Fachpersonal oder Personen mit eigener Migrationsgeschichte. Aber auch das Verständnis für möglicherweise andere familiäre Strukturen oder andere Unterstützungsnetzwerke, für andere Bildungswege oder bspw. für spezifische Erfahrungen mit staatlichen Instanzen sind für den Aufbau von Motivation und Vertrauen ebenso sinnvoll wie eine einladende Atmosphäre und eine Tasse Tee oder Kaffee. Die Umsetzung einer solchen Handlungsmaxime ermöglicht es, umfassend lösungs- und zielorientiert beraten zu können.
Menschen mit guter Bleibeperspektive, Migrant:innen und ihre Familienangehörigen und gibt