Der Beitrag geht den Fragen nach, wie Kollaboration in kaufmännische Lehr-Lern-Prozesse eingebunden werden müsste, um lern- und leistungswirksam zu sein, und wie sich Kollaborationskompetenz – im Sinne eines transversalen Kompetenzkonstrukts – vermitteln und empirisch erfassen lässt. Diese Fragen werden exemplarisch an ein für die kaufmännische Domäne typisches Problemszenario gebunden, das mittels der Bürosimulation LUCA sowie unterstützt durch die Kollaborationsplattform RIFF administriert wird. Für die Bearbeitung eines komplexen, kaufmännischen Problems sind fachliche und kollaborative Kompetenzen einzubringen. Wie diese im Problemlöseprozess zusammenwirken, wird im vorliegenden Beitrag herausgearbeitet. Zentral ist hierbei die Annahme, dass der Erwerb transversaler Kompetenzen keinem Selbstzweck dient, sondern an den Erwerb fachlicher Kompetenzen gekoppelt wird, um diesen zu unterstützen. Fachliche und überfachliche Kompetenzen sind von den Lernenden in beruflich komplexen Situationen einzubringen, um adäquate berufliche Entscheidungen treffen und Lösungen finden zu können. Kollaborationskompetenz berührt die kognitive und soziale Ebene des Problemlöseprozesses (zweidimensionale Kompetenzstruktur) und ist vor diesem Hintergrund im Besonderen geeignet, fachlichen Kompetenzerwerb zu unterstützen.
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