Abstract: Hintergrund: Antimikrobielle Resistenz (AMR) gehört neben dem Klimawandel zu den zehn größten globalen Bedrohungen für Public Health. Hier werden Auswirkungen des Klimawandels wie Temperaturanstieg, Veränderung der Luftfeuchtigkeit oder des Niederschlags auf die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und auf Infektionen mit antibiotikaresistenten Bakterien in Deutschland zusammengefasst. Methode: Es wurde ein Literaturreview durchgeführt, der Artikel einschloss, die zwischen Januar 2012 und Juli 2022 veröffentlicht wurden. Zwei Autorinnen sichteten Titel, Abstracts und Volltexte und extrahierten die Daten systematisch. Ergebnisse: Von 2.389 potenziell relevanten Titeln erfüllten sechs Studien die Einschlusskriterien. Sie zeigen, dass ein Anstieg der Umgebungstemperatur zu höheren Antibiotikaresistenzraten und einem erhöhten Risiko für Besiedlung mit und Verbreitung von antibiotikaresistenten Erregern führen kann. Weiterhin steigt die Anzahl nosokomialer Infektionen. Einige Studien zeigen einen höheren Antibiotikaverbrauch bei wärmeren Durchschnittstemperaturen. Schlussfolgerungen: Für Europa liegen nur wenige Studien vor, jedoch deuten sie darauf hin, dass die AMR-Krankheitslast durch den Klimawandel weiter verstärkt wird. Weitere Studien sind notwendig, um die Zusammenhänge zwischen klimatischen Faktoren und AMR zu untersuchen und gezielte Präventionsmaßnahmen weiterzuentwickeln. Dieser Artikel ist Teil der Beitragsreihe zum Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit 2023.
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