Eines der großen Rätsel der Astrophysik ist die Herkunft der hochenergetischen kosmischen Strahlung, deren gemessenes Energiespektrum sich bis zu 10^20 eV erstreckt. In den kosmischen Beschleunigern müssen bei zufälligen Wechselwirkungen der energiereichen Teilchen mit der umgebenden Materie unweigerlich instabile Teilchen wie Pionen entstehen. Wenn diese zerfallen, geben sie ein energiereiches Neutrino ab, das wegen seiner geringen Wechselwirkung die Quelle verlassen und weite Strecken im Universum zurücklegen kann. Der Nachweis dieser Neutrinos würde es ermöglichen, die Quellen der hochenergetischen kosmischen Strahlung zu identifizieren und Aufschlüsse über die Beschleunigungsmechanismen zu erlangen. Neutrinoteleskope wie ANTARES und KM3NeT öffnen somit ein neues Fenster zur Beobachtung der höchstenergetischen Prozesse im Kosmos.
Neutrinoteleskop-Projekten im Mittelmeer (ANTARES, NEMO