Dein Suchergebnis zum Thema: Nationalsozialismus

RKI – Geschichte – 1981 bis 1990: AIDS – die politische Dimension in den 1980er Jahren

https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/Bildband_Salon/1981-1990.html?nn=2376234&gcp_9933814=1

Der 17. Februar 1987 ist Rita Süssmuths 50. Geburtstag, und die CDU/CSU-Fraktion steckt mitten in Koalitionsverhandlungen mit der FDP. Gegen halb zwei Uhr nachts geht es um Maßnahmen gegen die Immunschwäche AIDS. Rita Süssmuth hat ihr Konzept durchdacht vorbereitet: Sie setzt vorrangig auf Prävention durch Aufklärung und eigenverantwortliches Handeln. Doch Helmut Kohl erteilt nicht ihr, der Gesundheitsministerin, zuerst das Wort. Sondern ihrem politischen Konkurrenten Peter Gauweiler von der CSU. Und er will Zwangstests, AIDS-Kranke kenntlich machen, im Zweifelsfall sogar „wegsperren“. Rita Süssmuth sieht in dieser Nacht keine Chance mehr für ihren Ansatz. „Wir sind auf der absoluten Verliererstraße“, wird sie ihren Kollegen nach den Verhandlungen sagen. Zwei Dinge, erzählt Rita Süssmuth im zehnten Salon für Institutsgeschichte, habe sie in dieser Nacht im Februar 1987 gelernt. Dass man sich manchmal wie ein Maulwurf unter der Erde verkriechen muss, bis der Sturm vorüber ist, um dann wiederaufzutauchen. Und dass Erkenntnisse – „so wichtig sie sind“ – alleine nichts bringen. Sondern dass man die Menschen gewinnen muss. All das hat sie letzten Endes mit ihrem Team, mit vielen Unterstützern geschafft: Die Politikerin steht bis heute für eine menschenwürdige AIDS-Politik in Deutschland. Das besondere Stück des Abends ist ein auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen basierendes Modell eines HI-Virus, gebaut von Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts in den Achtziger Jahren.
30.9.2024) Veranstaltungsvideo: Vorstellung des Lancet-Berichts zu Medizin im Nationalsozialismus

RKI – Geschichte – 1981 bis 1990: AIDS – die politische Dimension in den 1980er Jahren

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Der 17. Februar 1987 ist Rita Süssmuths 50. Geburtstag, und die CDU/CSU-Fraktion steckt mitten in Koalitionsverhandlungen mit der FDP. Gegen halb zwei Uhr nachts geht es um Maßnahmen gegen die Immunschwäche AIDS. Rita Süssmuth hat ihr Konzept durchdacht vorbereitet: Sie setzt vorrangig auf Prävention durch Aufklärung und eigenverantwortliches Handeln. Doch Helmut Kohl erteilt nicht ihr, der Gesundheitsministerin, zuerst das Wort. Sondern ihrem politischen Konkurrenten Peter Gauweiler von der CSU. Und er will Zwangstests, AIDS-Kranke kenntlich machen, im Zweifelsfall sogar „wegsperren“. Rita Süssmuth sieht in dieser Nacht keine Chance mehr für ihren Ansatz. „Wir sind auf der absoluten Verliererstraße“, wird sie ihren Kollegen nach den Verhandlungen sagen. Zwei Dinge, erzählt Rita Süssmuth im zehnten Salon für Institutsgeschichte, habe sie in dieser Nacht im Februar 1987 gelernt. Dass man sich manchmal wie ein Maulwurf unter der Erde verkriechen muss, bis der Sturm vorüber ist, um dann wiederaufzutauchen. Und dass Erkenntnisse – „so wichtig sie sind“ – alleine nichts bringen. Sondern dass man die Menschen gewinnen muss. All das hat sie letzten Endes mit ihrem Team, mit vielen Unterstützern geschafft: Die Politikerin steht bis heute für eine menschenwürdige AIDS-Politik in Deutschland. Das besondere Stück des Abends ist ein auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen basierendes Modell eines HI-Virus, gebaut von Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts in den Achtziger Jahren.
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RKI – Geschichte – 1981 bis 1990: AIDS – die politische Dimension in den 1980er Jahren

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Der 17. Februar 1987 ist Rita Süssmuths 50. Geburtstag, und die CDU/CSU-Fraktion steckt mitten in Koalitionsverhandlungen mit der FDP. Gegen halb zwei Uhr nachts geht es um Maßnahmen gegen die Immunschwäche AIDS. Rita Süssmuth hat ihr Konzept durchdacht vorbereitet: Sie setzt vorrangig auf Prävention durch Aufklärung und eigenverantwortliches Handeln. Doch Helmut Kohl erteilt nicht ihr, der Gesundheitsministerin, zuerst das Wort. Sondern ihrem politischen Konkurrenten Peter Gauweiler von der CSU. Und er will Zwangstests, AIDS-Kranke kenntlich machen, im Zweifelsfall sogar „wegsperren“. Rita Süssmuth sieht in dieser Nacht keine Chance mehr für ihren Ansatz. „Wir sind auf der absoluten Verliererstraße“, wird sie ihren Kollegen nach den Verhandlungen sagen. Zwei Dinge, erzählt Rita Süssmuth im zehnten Salon für Institutsgeschichte, habe sie in dieser Nacht im Februar 1987 gelernt. Dass man sich manchmal wie ein Maulwurf unter der Erde verkriechen muss, bis der Sturm vorüber ist, um dann wiederaufzutauchen. Und dass Erkenntnisse – „so wichtig sie sind“ – alleine nichts bringen. Sondern dass man die Menschen gewinnen muss. All das hat sie letzten Endes mit ihrem Team, mit vielen Unterstützern geschafft: Die Politikerin steht bis heute für eine menschenwürdige AIDS-Politik in Deutschland. Das besondere Stück des Abends ist ein auf elektronenmikroskopischen Aufnahmen basierendes Modell eines HI-Virus, gebaut von Wissenschaftlern des Robert Koch-Instituts in den Achtziger Jahren.
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RKI – Geschichte – 1991 – 2000 Ist das Wissenschaft, oder kann das weg? Die Studien des SozEp und ihre Bedeutung

https://www.rki.de/DE/Content/Institut/Geschichte/Bildband_Salon/1991-2000.html?gcp_9949108=2

Das Fax stammt vom 18. Dezember 1997 und ist an die Epidemiologin Bärbel-Maria Kurth adressiert. Es handelt sich um einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, um die Kritik am Robert Koch-Institut und seine Funktion als Frühwarnsystem für Krankheiten: „Vor so einem Hintergrund werden gute Leistungen leicht übersehen“, ist da zu lesen. „So hat der Fachbereich ‚Nicht-übertragbare Krankheiten und Gesundheitsberichterstattung‘ – von einer angesehenen Wissenschaftlerin geleitet – ein methodisch anspruchsvolles gesamtdeutsches ‚Gesundheitssurvey‘ begonnen. Das Studiendesign verspricht erstmals weit mehr als nur Datenmüll zu liefern.“ Gesendet hat das Fax der damalige Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten im RKI, Reinhard Burger. Die Zeilen sagen einiges aus über das Gerangel im RKI in den 1990er Jahren. Das Bundesgesundheitsamt wird nach 42 Jahren zerschlagen. Das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Robert Koch-Institut bekommt ein zweites großes Thema: die nicht übertragbaren Krankheiten. Und die Epidemiologie wird unverzichtbar. Epidemiologen untersuchen die Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung – von Infektionskrankheiten, aber auch von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes – und deren Risikofaktoren. Für das RKI ist das damals Neuland. „In dieser Zeit wurden die Weichen für ein modernes Public-Health-Institut gestellt“, sagt Bärbel-Maria Kurth, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring im RKI. Sie und Osamah Hamouda, der heute die Abteilung für Infektionsepidemiologie leitet, waren mittendrin.
30.9.2024) Veranstaltungsvideo: Vorstellung des Lancet-Berichts zu Medizin im Nationalsozialismus

RKI – Geschichte – 1991 – 2000 Ist das Wissenschaft, oder kann das weg? Die Studien des SozEp und ihre Bedeutung

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Das Fax stammt vom 18. Dezember 1997 und ist an die Epidemiologin Bärbel-Maria Kurth adressiert. Es handelt sich um einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, um die Kritik am Robert Koch-Institut und seine Funktion als Frühwarnsystem für Krankheiten: „Vor so einem Hintergrund werden gute Leistungen leicht übersehen“, ist da zu lesen. „So hat der Fachbereich ‚Nicht-übertragbare Krankheiten und Gesundheitsberichterstattung‘ – von einer angesehenen Wissenschaftlerin geleitet – ein methodisch anspruchsvolles gesamtdeutsches ‚Gesundheitssurvey‘ begonnen. Das Studiendesign verspricht erstmals weit mehr als nur Datenmüll zu liefern.“ Gesendet hat das Fax der damalige Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten im RKI, Reinhard Burger. Die Zeilen sagen einiges aus über das Gerangel im RKI in den 1990er Jahren. Das Bundesgesundheitsamt wird nach 42 Jahren zerschlagen. Das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Robert Koch-Institut bekommt ein zweites großes Thema: die nicht übertragbaren Krankheiten. Und die Epidemiologie wird unverzichtbar. Epidemiologen untersuchen die Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung – von Infektionskrankheiten, aber auch von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes – und deren Risikofaktoren. Für das RKI ist das damals Neuland. „In dieser Zeit wurden die Weichen für ein modernes Public-Health-Institut gestellt“, sagt Bärbel-Maria Kurth, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring im RKI. Sie und Osamah Hamouda, der heute die Abteilung für Infektionsepidemiologie leitet, waren mittendrin.
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RKI – Geschichte – 1991 – 2000 Ist das Wissenschaft, oder kann das weg? Die Studien des SozEp und ihre Bedeutung

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Das Fax stammt vom 18. Dezember 1997 und ist an die Epidemiologin Bärbel-Maria Kurth adressiert. Es handelt sich um einen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung, um die Kritik am Robert Koch-Institut und seine Funktion als Frühwarnsystem für Krankheiten: „Vor so einem Hintergrund werden gute Leistungen leicht übersehen“, ist da zu lesen. „So hat der Fachbereich ‚Nicht-übertragbare Krankheiten und Gesundheitsberichterstattung‘ – von einer angesehenen Wissenschaftlerin geleitet – ein methodisch anspruchsvolles gesamtdeutsches ‚Gesundheitssurvey‘ begonnen. Das Studiendesign verspricht erstmals weit mehr als nur Datenmüll zu liefern.“ Gesendet hat das Fax der damalige Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten im RKI, Reinhard Burger. Die Zeilen sagen einiges aus über das Gerangel im RKI in den 1990er Jahren. Das Bundesgesundheitsamt wird nach 42 Jahren zerschlagen. Das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Robert Koch-Institut bekommt ein zweites großes Thema: die nicht übertragbaren Krankheiten. Und die Epidemiologie wird unverzichtbar. Epidemiologen untersuchen die Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung – von Infektionskrankheiten, aber auch von nicht-übertragbaren Krankheiten wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes – und deren Risikofaktoren. Für das RKI ist das damals Neuland. „In dieser Zeit wurden die Weichen für ein modernes Public-Health-Institut gestellt“, sagt Bärbel-Maria Kurth, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring im RKI. Sie und Osamah Hamouda, der heute die Abteilung für Infektionsepidemiologie leitet, waren mittendrin.
30.9.2024) Veranstaltungsvideo: Vorstellung des Lancet-Berichts zu Medizin im Nationalsozialismus