RKI – Register genehmigter Anträge nach § 11 Stammzellgesetz – 148. Genehmigung nach dem Stammzellgesetz https://www.rki.de/DE/Content/Gesund/Stammzellen/Register/reg-20190801-MDC.html
Im Rahmen der genehmigten Forschungsarbeiten, die an die mit Bescheid vom 10.08.2017 genehmigten Arbeiten anschließen und diese ergänzen, soll untersucht werden, ob und auf welche Weise das humane endogene Retrovirus H (HERVH) die Chromatinstruktur in embryonalen Stammzellen des Menschen beeinflusst und auf diesem Wege ggf. an der Regulation von deren Pluripotenz beteiligt ist. Hierfür sollen, unter Erzeugung und Nutzung geeigneter Reportergen-Zell-Linien, Subpopulationen von hES-Zellen isoliert und angereichert werden, die die HERVH-Gene stark exprimieren und Merkmale naïver pluripotenter Stammzellen aufweisen (HERVHhigh-hES-Zellen). Diese sollen dann, im Vergleich mit hES-Zellen mit geringer bzw. durchschnittlicher HERVH-Aktivität, eingehend bezüglich ihres Transkriptoms und ihrer Chromatinstruktur analysiert werden. Dabei sollen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen DNA-Domänen bestimmt, genomweite Chromatin-Kontaktkarten erstellt und regulatorische Elemente der Chromatinstruktur identifiziert werden. Weiterhin soll der Einfluss von Histonmodifikationen in HERVH-haltigen Genom-Regionen auf die Pluripotenz-Regulation in hES-Zellen mit hoher und geringer HERVH-Aktivität untersucht werden. Dazu soll ein System genutzt werden, mit dem spezifische Lysin-Methylierungen entfernt und deren Einfluss auf die entsprechenden Eigenschaften von hES-Zellen bestimmt werden können. Ferner soll der Einfluss der HERVH-Aktivität auf die Formierung bzw. Stabilisierung sogenannter topologisch assoziierender Domänen (TAD) des Chromatins ermittelt werden. Hierfür sollen HERVH-Elemente, die sich an den Grenzen von TAD befinden, identifiziert und anschließend überprüft werden, ob durch den gezielten knock out der entsprechenden HERVH-Elemente die Bildung neuer bzw. die Stabilität vorhandener TAD verändert werden kann. Schließlich soll überprüft werden, ob und inwieweit HERVH in HERVHhigh-hES-Zellen auch als distale Enhancer fungieren.
Ggf. können hier auch Gene identifiziert werden, deren