Kaum hatten die Tiere den Lebensraum Land erobert, gingen auch schon einige von ihnen in die Luft. Im Verlauf der Erdgeschichte haben verschiedene Tiergruppen auf unterschiedliche Weise das Fliegen gelernt und sich so neue Fluchtmöglichkeiten, Nahrungsquellen und Lebensräume erschlossen. Bei den einen entwickelten sich bewegliche Tragflächen am Rücken, bei anderen wuchsen Flughäute zwischen den Fingern oder Federn an den Armen. Noch heute scheinen manche Tierarten gerade die ersten Schritte in den Luftraum zu unternehmen: Kurze Gleitflüge von Baum zu Baum gelingen bereits den sonst eher bodenständigen Flugdrachen, Fluggeckos oder Gleithörnchen. „Tierische Flugpioniere“ begibt sich auf die Suche nach den ersten Fluginsekten, Flugsauriern, Fledermäusen und einem berühmten Vorläufer der heutigen Vögel – dem Archäopteryx. Dr. Gerald Mayr vom Senckenberg Museum Frankfurt erläutert, dass letzten Endes alle Vögel die direkten Nachfahren kleiner Raubsaurier sind. Neuere Fossilfunde haben den Wissenschaftler davon überzeugt, dass Archäopteryx wohl nicht – wie lange angenommen – von Bäumen herabglitt, sondern durch Aufflattern vom Boden zum Fliegen kam.
Fliegen – eine der abenteuerlichsten Anpassungen in der Natur