Fetisch Wachstum – Ökologisches Wirtschaften 02 – 2006 | oekom verlag https://www.oekom.de/ausgabe/fetisch-wachstum-80402
„Wir brauchen Vorfahrt für alles, was Arbeit schafft“, war eine der Parolen von Kanzlerin Merkel im Wahlkampf. Damit verbunden war die Ablehnung jeglicher Vorreiterrolle im Umweltbereich. Dies sind die ideellen Eckpunkte eines Programms, welches das Wirtschaftswachstum befördern und Arbeitsplätze schaffen soll. Wirtschaftlich schwierige Zeiten lösen offenbar immer ähnliche Reflexe aus – sei es im Jahre 1975 im Kontext der sozial-liberalen Koalition oder im Jahre 2005. Die letzte umweltpolitisch motivierte, wachstumskritische Diskussion fand in den 80er Jahren statt. Sie führte vor Augen, dass der Abschied vom klassischen Wachstum mit erheblichen Schmerzen verbunden sein würde, da letztlich auch unsere gesamten sozialen Sicherungssysteme an das Wirtschaftswachstum gebunden sind. Qualitatives Wachstum und damit die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung sind nicht ohne entschiedene Umwelt- oder Nachhaltigkeitspolitik zu haben. Aber letztlich kommt es beim Wachstum darauf an, WAS wächst.
wahrscheinliche und wünschenswerte Entwicklungen: Europäische