Deutschland belegt weltweit den ersten Platz beim Umsatz mit Produkten aus der Ökologischen Aquakultur (mehrere Millionen Euro), gefolgt von Großbritannien und der Schweiz. Anders dagegen die heimische Erzeugung in ökologischer Aquakultur, die nur ca. 3% zu weltweit 9.000 t (vor allem Öko-Lachs und –Shrimps) beiträgt. Die ökologische Aquakultur hat sich also in den letzten zehn Jahren zu einer interessanten Größe in der internationalen Fischwirtschaft entwickelt, aber deutsche Aquakulturbetriebe nehmen die Option der Öko-Zertifizierung bisher kaum wahr. Umfragen bei 76 Firmen bzw. Personen ergaben, dass kleinere bzw. extensive Teichwirtschaften in der ökologischen Aquakultur zwar ein Potential sehen, aber Hindernisse bei der Etablierung von geeigneten Vermarktungswegen bestehen: Vor allem die kleinen Mengen, das unregelmäßige Angebot und hohe Erzeugerpreise schrecken den Handel ab. Weitere kritische Aspekte betreffen vor allem die Qualität der Öko-Futtermittel für Salmoniden sowie den hohen Aufwand für die Öko-Zertifizierung als solche (Kontrollkosten, Dokumentation). Verglichen wurde dieses Problemszenario mit Fällen, bei denen sich für Produkte aus ökologischer Aquakultur günstigere Produktions- und Vermarktungsbedingungen ergeben: Öko-Lachs und –Shrimps kommen von großen Betrieben (meist >100 t/a). Die Unternehmen sind vertikal integriert (Produktion, Verarbeitung, Export, zum Teil Futtermittel). Der Umstellung auf ökologische Aquakultur gehen Marktstudien voraus, der Markteinführung entsprechende Maßnahmen (z.B. Messeauftritte). Kosten müssen nicht „sofort“ über das „Öko-Premium“ kompensiert werden, sondern es wird langfristig kalkuliert. Der Umfang der Produktion fördert bei Zulieferern und Kunden stabile Geschäftsbeziehungen („Joined Marketing Venture“). In der Schweiz sind die großen Supermarktketten die wichtigsten Verteiler von Produkten aus ökologischer Aquakultur. Für die Öko-Forellenbetriebe der Schweiz eröffnet sich so ein stabiler Marktzugang. Ähnlich wichtig ist die Rolle der Supermärkte in Großpritannien, Schweden und Frankreich. Länder, für die Aquakultur ein Standbein des Außenhandels ist, sehen ökologische Aquakultur als förderungswürdige Initiative („Diversifizierung“), und öffentliche Institutionen engagieren sich entsprechend (z.B. durch Bereitstellung von Forschungs- und Entwicklungskapazität).Die Ergebnisse aus dem Vergleich national/international flossen in Handlungsempfehlungen für die Betriebe, den Handel, öffentliche Stellen sowie Organisationen des Ökolandbaus ein.
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