Bei der Entwicklung von Lebewesen taucht ein Muster immer wieder auf: Ein Signal erscheint vorübergehend, doch die Prozesse, die es anstößt, müssen aufrechterhalten werden – etwa, wenn das Schicksal von Zellen im Embryo festgelegt wird. Im Pflanzenembryo, bei der Entwicklung der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), einer Modellpflanze der Genetik, spielt das Pflanzenhormon Auxin als Signalstoff eine wichtige Rolle. Forscher des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen und der Universität Tübingen kannten bereits wichtige Komponenten in der Zelle, durch die Auxin seinen Einfluss ausübt, und manche ihrer Wechselwirkungen. Nun haben sie einige dieser Komponenten zu einem Regulationsnetzwerk zusammengesetzt: Danach kann Auxin bei steigender Konzentration Gene für die normale Entwicklung des Embryos „anschalten“, die ab einem bestimmten Punkt ihre erhöhte Aktivität auch bei sinkender Auxinkonzentration nicht oder nur verzögert wieder einstellen. Ähnliche Schaltmechanismen sind auch aus dem Tierreich bekannt.
Pflanzenembryo soll ein Keimling werden und eine Pflanze mit all ihren Organen: Wurzel