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Spendenübergabe im Rahmen der Kindergarten-Sozialarbeit

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Bereits ab Herbst 2023 haben zwischen der Stadtverwaltung Gotha, dem Landratsamt Gotha und dem Paritätischen Thüringen die Vorbereitungen auf das Projekt „Erprobung von Kindergarten-Sozialarbeit in der Stadt Gotha“ begonnen. Insbesondere wurde im Vorfeld des Projektes zwischen Stadt und Landkreis Gotha darüber gesprochen, wie die größer gewordenen Beratungsbedarfe und Unterstützungsangebote in den Kindergärten für Eltern und Sorgeberechtigte, besser gedeckt werden können. Diese Bedarfe sind besonders aus den großen Kindergärten, die ein Platzangebot zwischen 180 und 200 Kindern ausweisen, sehr hoch. So treten Eltern vermehrt an pädagogische Fachkräfte heran, weil sie mehr individuelle Unterstützung brauchen. Die pädagogischen Fachkräfte benötigen auf Grund der veränderten und individuellen Bedarfe für die Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages sowie bei der Gestaltung der Elternarbeit zusätzliche Unterstützung. Die Themen treten in alltäglichen sowie schwierigen Lebenssituationen auf, berücksichtigen die kulturelle Vielfalt in der Bildungs- und Erziehungsarbeit, sind Themen der Integration und Teilhabe, von Sprachbarrieren zwischen Familie und Einrichtung bis hin zu entwicklungsspezifischen Themen des Kindes. Um diese Herausforderungen in den Kindergärten unterstützen zu können, wurde das Projekt „Erprobung von Kindergarten-Sozialarbeit in der Stadt Gotha“ konzipiert und begonnen. Dabei stellen die Stadtverwaltung Gotha und das Landratsamt Gotha für den Erprobungszeitraum zusätzliches Personal für zwei Sozialarbeiter zur Verfügung. Das Projekt ist als Entwicklungs- und Erprobungsprojekt angelegt. Dabei werden die unterschiedlichen Ebenen und Bereiche fortwährend evaluiert und Maßnahmen zur Steuerung eingeleitet. Ebenso sollen in diesen Prozessen die Ziele der Kindergarten-Sozialarbeit im Kontext zu den Rahmenbedingungen in Thüringen noch differenzierter beschrieben werden. Das Projekt wird von Claudia Hausotte, der Qualitätsmanagement-Koordinatorin für Kindergärten bei der Stadtverwaltung Gotha geleitet, in enger Zusammenarbeit mit den Kindergartenleitungen Katharina Weiß (KG Sonnenblume), Nicole Sorci (Kindergarten Wirbelwind) und Stefan Zuch (August-Köhler-Kinderhaus). Als Kindergarten-Sozialarbeiterinnen fungieren Marana Ernst und Claudia Ziche, die die Kindergärten „Wirbelwind“, „Sonnenblume“ und „August-Köhler-Kinderhaus“ betreuen. Die Kindergarten-Sozialarbeiter haben Zugang zu einem gemeinsamen Arbeitsraum im Kindergarten „Sonnenblume“. Dieser Raum wird für Beratungen, Sprechstunden sowie für vorbereitende und auswertende Arbeiten genutzt. Des Weiteren wurden die Kindergarten-Sozialarbeiter durch den jeweiligen Dienstherrn mit der erforderlichen Technik ausgestattet. Zusätzliche Unterstützung bei der Ausstattung des Büroraumes erhielt die Stadtverwaltung Gotha von Sylvia Schäfer in Form von finanzieller Hilfe. Mit den zur Verfügung gestellten Geldern konnten weitere Ausstattungen wie Präsentationstafeln und verschiedene Prospekthalter, Moderationskoffer und weitere Büromaterialien angeschafft werden, um die Arbeit und Präsentationen im Rahmen der Kindergarten-Sozialarbeit zu erleichtern. Sylvia Schäfer wurde im August des vergangenen Jahres das Bundesverdienstkreuz verliehen. Statt Blumen der Gratulanten entgegenzunehmen bat sie um Spenden für ein soziales Projekt in der Stadt Gotha. Der Beigeordnete Peter Leisner dankt besonders für das jahrelange soziale Engagement Frau Schäfers für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt Gotha. In Bezug auf die Kindergarten-Sozialarbeit sieht der Beigeordnete der Stadt Gotha, die Notwendigkeit einer landesweiten gesetzlichen Regelung und Finanzierung für die Wohnsitzgemeinden.
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Residenzstadt Gotha – Startseite

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Prägende Persönlichkeit des Gothaer Kulturlebens hat den Lebenskreis vollendet Nach einer langen Krankheit hat am vergangenen Wochenende Bernd Schäfer, eine der prägendsten Persönlichkeiten des Kulturlebens der Stadt Gotha, seinen Lebenskreis beschlossen. ‚Ich bin tief betroffen, dass der Abschied so plötzlich kam, aber außerordentlich dankbar, dass dieser großartige Mann mit uns lebte, dieser einzigartige Kunstkenner uns bereicherte und dass der stets verschmitzt lächelnde Freund nicht mehr leiden muss‘, äußert sich Oberbürgermeister Knut Kreuch mit ganz persönlichen Worten. Bernd Schäfer hat mehr als vier Jahrzehnte, sozusagen fast sein ganzes Arbeitsleben, dem Schloss Friedenstein in Gotha gewidmet. Hier war er alles: Praktikant, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, Werkleiter, Kustus und Direktor. Hier wohnte er sogar von 1976 bis 2002. Der am 3. November 1953 in Laucha an der Unstrut geborene Bernd Schäfer besuchte in Freyburg an der Unstrut die Polytechnische Oberschule, bevor er sich im Druckhaus Halle (Saale) für eine Ausbildung zum Positivretuscheur entschied. Nach der Lehre ging es zum 18-monatigen Wehrdienst, bevor er sich seiner großen Liebe widmete und von 1974 bis 1977 ein Studium als Museologie an der Fachschule für Museologie in Leipzig abschloss. Sein Praktikum im letzten Studienjahr führte ihn bereits am 9. September 1976 nach Gotha, wo er sich wohl unsterblich in die Sammlungen im Schloss Friedenstein verliebte, so dass er sogar ein Jahr später Wohnung im Wachthaus des Schlosses bezog, als ihm Direktor Heinz Wiegand am 1. September 1977 eine feste Anstellung als Museumsassistent im Schlossmuseum Gotha bot. Bereits am 1. November 1981 übernahm er die Leitung des Kupferstichkabinetts. Der neue Direktor der Museen der Stadt Gotha, Michel Hebecker, erkannte schnell die Fähigkeiten des jungen Mannes und delegierte ihn von 1984 bis 1990 zum Hochschulstudium für Kunstgeschichte an die Martin-Luther-Universität-Halle. In dieser Zeit wurde er am 1. Februar 1989 zum amtierenden Direktor des Schlossmuseums berufen, jener Lebensaufgabe, die er bis zum Ende seines Arbeitslebens, seit 2013 als Direktor für Kunst und Wissenschaften der heutigen Friedenstein Stiftung Gotha ausfüllte. Bernd Schäfer hat in den fast vier Jahrzehnten seiner Arbeit auf dem Friedenstein vieles erlebt und ist dabei einen Weg gegangen, der vielen jungen Menschen von heute Vorbild sein könnte. Begonnen als Praktikant, später Assistent und Leiter eines Kunstkabinetts, bis hin zum Direktor des Schlossmuseums in den Museen der Stadt Gotha, hat er u.a. die Zeit der Friedlichen Revolution erlebt. Danach dann die Unsicherheit, fast die Trennung und den Untergang der geliebten Sammlung gefühlt, als niemand von staatlicher Stelle das Eigentum annehmen wollte, als die herzoglichen Stiftungen Rückführungsansprüche stellten und plötzlich der Generaldirektor verloren ging. Eine Zeit, als gerade alle Mitarbeiter, vom Direktor bis zur Aufsicht, in eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme geschickt wurden. Danach erlebte er den Aufbau eines Eigenbetriebes Kultur, führte nach dem Weggang des Leisters mit Elisabeth Dobritzsch und Rainer Samietz selbst das Unternehmen. Er erlebte die Entscheidung über die Rückgabe der Kunstschätze an das Herzogshaus und die Gründung der Stiftung Schloss Friedenstein und begleitete diese Entwicklung vom ersten Tage an mit. In den Schicksalsstunden für Gotha ging er mit Paul Raabe durch die Sammlungen, begeisterte ihn, begleitete dessen Einträge im „Blaubuch“ der Kultur in den jungen Ländern und erlebte mit, was Raabe nie wollte: die Trennung der Sammlungen und Liegenschaften. Doch es waren nicht nur die rechtlichen und politischen Umstände, sondern es gab in seiner Zeit den größten Kunstraub der DDR mit dem Diebstahl von fünf Meisterwerken im Jahre 1979 und er war glücklich, dass er deren Rückkehr nach 40 Jahren, dann schon außerhalb seines Dienstes im Jahre 2020, noch erleben durfte. Er hat in dieser Zeit große Ausstellungen auf dem Friedenstein kuratiert, u.a. mehrmals zu Lucas Cranach. Einblattdrucke aus seinem Kupferstichkabinett waren 1995 in Tokio, 1998 in Prag, 2004 in Montbéliard und 2009 in Nancy zu sehen. Er hat Kataloge gestaltet und selbst Sammlungskataloge veröffentlicht, darunter zum Abschluss seines Arbeitslebens 2016 die Sammlung der Einblattholzschnitte des 15. und 16. Jahrhunderts der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha „Fliegende Blätter“. Bernd Schäfer war Ansprechpartner für große Auktionshäuser bei der Rückkehr verlorener Kunstschätze und Partner der wissenschaftlichen Welt. Sein Rat und seine Expertise waren international geschätzt. ‚Ich habe Bernd Schäfer Mitte der 1980er Jahre kennengelernt‘, erzählt Oberbürgermeister Knut Kreuch, ‚damals hatte er bereits viele Antiquitäten gesammelt, darunter auch Uniformen und wollte gern ein Fest im Schloss veranstalten. Er trug gern historische Kleidung und sammelte Uniformen. Unter dem Dach des Kulturbundes Gotha erhielt damals die neugegründete Gruppe Historische Uniformen ein Zuhause für die Pflege dieser Traditionen und Bernd Schäfer war es, der die Idee zum ersten Museumsfest Mitte der 1980er Jahre auf dem Friedenstein hatte, aus dem sich später das Barockfest entwickelte. Unvergessen bleibt hier seine Mitwirkung als Prinz August von Sachsen-Gotha-Altenburg, jenem Kunstliebhaber, dem er sich so eng verbunden fühlte, in dessen Liebe zu Goethe und Wieland. Nach der Friedlichen Revolution zählte Bernd Schäfer auch zu den Mitbegründern des Freundeskreises Schlossmuseum Gotha, dem bisher viele wertvolle Ankäufe und Rückerwerbungen gelangen. Persönlich erfüllte sich Bernd Schäfer Ende des Jahrtausends einen Wunsch, denn er kaufte unterhalb des Schlosses ein kleines Wohnhaus mit Ladengeschäft in der Lucas-Cranach-Straße 11. Das verfallene Haus sanierte er nach historischen Vorlagen, richtete es mit seinen privaten Sammlungen wie ein kleines Museum ein und fand darin mit seinem Umzug vom Friedenstein am 1. November 2002 sein eigenes Paradies. Für die großartige Leistung der Restaurierung dieses Hauses in der Gothaer Altstadt erhielt Bernd Schäfer im Jahre 2003 den „Thüringer Denkmalschutzpreis“. Am 19. Dezember 2017 wurde Bernd Schäfer vom Oberbürgermeister persönlich und im Kreise seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf seinem Friedenstein in den Ruhestand verabschiedet, verbunden mit allen guten Wünschen für den weiteren Lebensweg. Leider meinte es das Schicksal nicht so gut, denn kurz nach seinem Ausscheiden konnte er scher erkrankt kaum noch zurück auf seinen Friedenstein, obwohl er sich immer wieder von all diesen Schicksalsschlägen erholte und sich zurück in Leben kämpfte.
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