Der Ausbau von Ganztagsschulen gilt als ein wichtiger Schritt beim Abbau von Bildungsbenachteiligung und auf dem Weg zu einem gerechteren Bildungssystem. Die Erwartungen sind hoch: weniger Schulabbrüche, weniger Klassenwiederholungen, bessere Ergebnisse. Viele Ganztagsschulen unternehmen große Anstrengungen, um Motivation, Lernerfolge und Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu steigern und damit eine gute Basis für eine Berufsausbildung oder ein Studium zu schaffen. Was können Ganztagsschulen tun, um dieses Ziel zu erreichen? Die Voraussetzungen vor Ort sind zwar sehr unterschiedlich, doch mit der Rhythmisierung des Tages, dem gemeinsamen Mittagessen, der Hausaufgabenbetreuung (oder besser noch der Umstellung auf Lernzeiten) und Angeboten bis in den Nachmittag sind Grundlagen für vielfältige Lernerfahrungen (auch an anderen Lernorten und außerhalb des bisherigen Erfahrungshorizontes) möglich. Viele Schulteams beschäftigen sich mit der Frage, wie ein besonderer Förderbedarf und besondere Talente systematisch entdeckt und gezielt unterstützt werden können. Wie sie fördern können, ohne zu stigmatisieren. Und wie dabei die besonderen Kompetenzen außerschulischer Partner oder unterschiedlicher Professionen in die ganzheitliche Bildung der Schülerinnen und Schüler einfließen können. Wie werden Schülerinnen und Schüler da abgeholt, wo sie stehen und entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten gefördert? Wie gehen Lehrkräfte mit unterschiedlichen Aufwuchsbedingungen ihrer Schülerinnen und Schüler und der sich daraus ergebenden Vielfalt um? Und wie werden dabei mediale Erlebnis- und Lernerfahrungen aufgegriffen? Auf welche Weise werden Schülerinnen und Schüler auf persönliche Stärken gestoßen und bei ihrer Berufswahl unterstützt?
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