Beim Stichwort Arbeitsplatz denkt man unwillkürlich an Lehrkräfte und deren materielle Ausstattung. Doch an der Ganztagsschule treffen wir auf eine Vielfalt von Professionen: Was ist mit den pädagogischen Mitarbeitern und anderen Beschäftigten? Und ist die Schule nicht auch eine Art „Arbeitsplatz“ für Schülerinnen und Schüler? Ein Szenario der Zukunft? Lehrkräfte sind den ganzen Tag in der Schule, das hat zu einer vollkommenen Neuordnung der Räume und der Arbeits- und Lernprozesse geführt. Und: Die Qualität der sozialen Beziehungen zwischen Lernenden und Lehrerenden einerseits und Lehrkräften und anderen Professionen andererseits ist eine andere. Alle nutzen (gemeinsame) Arbeitsräume, Studierzimmer und Sofaecken. Aus Abstellkammern sind Teamzimmer, Bibliotheken und Ablagemöglichkeiten geworden. Kooperation, Austausch, Konzentration und Erholung scheinen einfacher zu gelingen. Die Arbeit wandelt sich an der Ganztagsschule und umfasst nicht nur die Frage nach dem konkreten Arbeitsplatz, sondern berührt die Lernkultur, die Schulkultur und das Schulklima. Wie muss die Ganztagsschule aussehen, damit Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler nicht nur Orte zum gemeinsamen Arbeiten finden, sondern auch Orte für individuelles Arbeiten und Rückzugsmöglichkeiten? Wie verändern sich die Arbeitsprozesse, wenn Lehrkräfte und pädagogisches Personal in einem Haus und auf einem Gelände sind? Wie verändern sich die sozialen Beziehungen, wenn Schülerinnen und Schüler den ganzen Tag mit Erwachsenen verbringen, mit Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern? Welche Auswirkungen hat der Ganztag auf das Berufsbild von Lehrkräften, entsteht ein neues Berufsbild, wie etwa für Ganztagskoordinatoren oder pädagogische Mitarbeiter? Das Monatsthema bietet Hintergrundmaterialien, Arbeitshilfen und Praxisbeispiele zur Gestaltung des „Arbeitsplatzes Ganztagsschule“.
Schule bis 16 Uhr wäre ein Traum!