Kardinal Michael von Faulhaber berief Johannes Neuhäusler 1933 zum kirchenpolitischen Referenten im Erzbistum München und Freising, mit dem Auftrag, nationalsozialistische Übergriffe gegen die Katholische Kirche zu dokumentieren und dagegen vorzugehen. Aufgrund seiner Proteste geriet er schon früh in den Blick der Gestapo und kam 1934 kurzzeitig in Haft. 1941 wurde er erneut festgenommen und über das KZ Sachsenhausen nach Dachau überstellt, wo er als „Sonderhäftling“ mit anderen Geistlichen bis Ende April 1945 im „Bunker“ gefangen gehalten wurde. In der Nachkriegszeit wurde er Weihbischof und organisierte 1960 mit dem Eucharistischen Weltkongress in München einen symbolischen Akt der Wiederaufnahme des deutschen Katholizismus in die Weltkirche. Mit einem großen Gottesdienst wurde dabei die von ihm initiierte Todesangst-Christi-Kapelle auf dem einstigen KZ-Dachau-Areal geweiht. Zudem ermöglichte er den Bau vom benachbarten Karmel Heilig Blut, in dessen Klosterkirche er später beerdigt wurde. Bis heute gibt es Vorwürfe, der Weihbischof habe nach 1945 belasteten Nazis „Persilscheine“ ausgestellt und einigen zur Flucht verholfen. Nach der Vorführung der BR-Dokumentation (1997, 45 Min.) gibt es ein Nachgespräch mit dem Filmautor Dr. Norbert Göttler, Bezirksheimatpfleger i. R. In Kooperation mit: Lagergemeinschaft Dachau, Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau
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