Strukturwandel und Deindustrialisierung sind schon lange Gegenstand der Forschung in diversen Disziplinen. Zunächst waren es die politischen und ökonomischen Aspekte, die von der Forschung in den Fokus genommen wurden. Der Prozess der Deindustrialisierung stellte jedoch nicht bloß eine quantitative und qualitative Veränderung der Arbeitswelt dar, sondern – wie bereits die Industrialisierung – eine fundamentale Veränderung im sozialen Gefüge. Was in der Forschung bisher vernachlässigt wurde, ist die Frage nach der kulturellen Bedeutung des Strukturwandels im Laufe der Jahre, auch im Hinblick auf die Frage, wie Einzelne und ganze Gemeinden den Prozess der Deindustrialisierung durch Erinnerungsprozesse re-interpretieren. Auch die Bedeutung von (Alltags)Kultur im Zuge dieses Prozesses bedarf einer genaueren Betrachtung, zumal sie häufig als wichtiges Mittel im Verarbeitungsprozess eingesetzt wird.
neue Narrative und Erinnerungen an die industrielle Arbeit