Sexuelle Handlungen, so die Glücksforschung, tragen zu einem nicht unerheblichen Teil dazu bei, dass Menschen sich wohlfühlen. Diese subjektive Lebenszufriedenheit korrespondiert jedoch nicht zwangsläufig mit den tatsächlichen Lebensbedingungen. Mit Hilfe des Capability-Ansatzes wird individuelles Wohlergehen in diesem Aufsatz von einem Standpunkt aus betrachtet, bei dem es nicht zuletzt um die positiven Freiheiten und Handlungsspielräume geht, über die Menschen in unterschiedlichen Bereichen ihres Lebens verfügen. Im Zentrum des Interesses steht in diesem Beitrag dabei eine Übertragung des Capability-Ansatzes auf den Bereich des Sexuellen. Hierzu werden zunächst bereits vorliegende Ansätze und Untersuchungen im Rahmen der Sexualitätsforschung skizziert. Anschließend wird eine im Kontext eines eigenen Forschungsprojekts entwickelte Operationalisierung der sexuellen Handlungsbefähigung präsentiert. Schließlich kann gezeigt werden, wie die verschiedenen Dimensionen sexueller Handlungsbefähigung und der sexuelle Aspekt subjektiven Wohlbefindens empirisch miteinander zusammenhängen.
Ausgaben/Abonnement Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation Sexualität