Der Übergang von der Jugend ins Erwachsenenalter gilt als biographische Weichenstellung. Dabei wird die Begleitung von Übergängen im Lebensverlauf durch institutionelle pädagogische Formen als Prozess der fortlaufenden Institutionalisierung beschrieben, wohingegen De-Institutionalisierungsprozesse sowie Verschränkungen verschiedener Formen von Institutionalisierung nur eingeschränkt untersucht werden. Auf der Grundlage einer aus der neo-institutionalistischen Forschung entlehnten Unterscheidung regulativer, normativer und kulturell-kognitiver Institutionalisierung untersucht der Beitrag in einer systematisierenden Auseinandersetzung mit Befunden der Forschung zu Übergängen Dynamiken in der (De-)Institutionalisierung in der pädagogischen Begleitung von Übergängen von der Schule in den Beruf. Dabei zeigen sich teils gegenläufige Prozesse, die von einer fortgeführten Institutionalisierung bzw. Reinstitutionalisierung in Form der Verrechtlichung von Strukturen der Übergangsgestaltung, einer De-Institutionalisierung in Form des Bedeutungsverlusts normativer Institutionen, wie Lebenslauf und Beruf, und einer anhaltenden Relevanz der kulturell-kognitiven Institution der Beruflichkeit geprägt ist. Die nachgezeichneten Dynamiken entfalten sich unterschiedlich im Hinblick auf Teilhabechancen und soziale Ungleichheit.
1436-1957 Verlag Beltz Juventa Autoren Helmut Bremer